Hexenbrennen 2014


Man sah es der Alten schon von weitem an: das war keine gute Saison.

So ein abgeklappertes Hexlein hatten wir in Birkau schon lange nicht mehr. Wo sollte es denn auch herkommen, die Bedingungen waren einfach zu schlecht. Kein Glatteis im Winter, kein Hochwasser im Frühjahr, verstrittene Nachbarn waren viel zu schnell wieder versöhnt und nicht einmal die klitzekleinste Katastrophe ereignete sich, aus der man mit etwas Bosheit noch ein richtiges Unglück hätte machen können.

Selbst die Vorbereitungen zum Hexenbrennen liefen wie geschmiert. Alle Birkauer hatten rechtzeitig und unfallfrei ihren Gartenverschnitt, Zweige und Äste auf den zentral angemieteten Platz gebracht oder bringen lassen.

Dank einer perfekt organisierten Nachtwache hatte kein gedungener Störenfried die Chance, den mühsam errichteten Scheiterhaufen womöglich vorzeitig abzufackeln.

Die Gegenwehr war nicht sehr groß, als Lucas und Anton die Alte zum Hexenhaufen eskortierten. Manch einer hätte sogar Mitleid mit dem mickrigen Unwesen haben können. Aber das Gericht kannte keine Gnade. Zu leicht kann aus falschen Mitleid noch Unheil entstehen. Nach kurzem Prozess wurde die Alte den Flammen übergeben.

Das Fest an sich war wieder aller Mühe wert. Das werden die zahlreichen Gäste sicher gern bestätigen. Es gab zu essen und zu trinken, es wurde geredet und gelacht und sogar getanzt bis in die späte Nacht.

Danke an die vielen Helfer, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.


Fotos
 
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