Geschichte der Birkauer Feuerwehr
Die erste Genehmigung für den Bau eines Spritzenhauses wurde der damaligen Gemeinde Birkau 1906 von der königlichen Amtshauptmannschaft Bautzen erteilt. Damit steht 1906 als Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Birkau fest.
Zu den ersten Mitgliedern der Feuerwehr gehörten:
Richard Schulze, Otto Lehmann, Bruno Richter, Max Kasper, Kurt Kasper, Willi Böhme und Paul Gnauck.
Die Alarmierung erfolgte durch Trompetenblasen und war die Aufgabe des Kameraden Richard Schulze. Erst später, im Verlaufe des 2. Weltkrieges wurde eine Handsirene angeschafft. Als Löschgerät stand eine Handdruckspritze zur Verfügung, die später durch eine pferdegezogene Handdruckspritze ersetzt wurde.
Diese letzte Handdruckspritze, die einige Jahre nach dem Bau des neuen Spritzenhauses verschrottet wurde, enthielt ein Schild mit dem Namen des Rittergutbesitzers
Heiber, so dass zu vermuten ist, dass dieser die Spritze finanziert hat.
Lediglich an einen größeren Brand aus der Zeit vor 1955 kann man sich erinnern: Es ist der Brand bei Richter, dem jetzigen Grundstück Wätzlich, etwa um 1930, als
dessen Scheune völlig abbrannte.
1955 fanden sich folgende Kameraden zur Neugründung der Birkauer Feuerwehr zusammen:
Franz Geilich
Heinz Jacob
Christian Lehmann
Günther Markwirt
Karl Michel
Johannes Schulze
Manfred Schulze
Karl Wätzlich
Heinz Lange
Reiner Hentschke
Rudolf Wustmann
Weitere Feuerwehrmitglieder sind in den folgenden Jahren hinzugekommen:
Hans Hahn, Manfred Wustmann, Horst Birke, Rainer Birke, Helmut Wotte und Horst Schütze
Dieses Kollektiv der älteren Kameraden entwickelte eine ungewöhnliche Einsatzbereitschaft für die Feuerwehr Birkau.
Zur Errichtung eines neuen Feuerwehr Gerätehaus gingen diese Kameraden, aber auch andere Einwohner Birkaus, in die Ziegelei Schmole arbeiten, um ein Kontingent für Baumaterial zu bekommen.
Diese Ziegelei gibt es inzwischen nicht mehr, sie befand sich in der Nähe der Autobahnauffahrt Bautzen West (Hummel).
Erstes Löschgerät nach der Handdruckspritze war eine Motorpumpe "Siegerin", die jedoch selten richtig funktionierte. Später folgte ein Löschfahrzeug vom Typ Horch, das auch für Personentransporte genutzt wurde. Das Fahrzeug wurde in den Werkstätten von Martin Albert und Fritz Herberg in Göda aufgebaut. Nach der Verschrottung des Fahrzeuges erhielt die Birkauer Feuerwehr eine TS 8 mit Anhänger, die in den Folgejahren mehrmals ausgetauscht wurde.
Folgende Kameraden leiteten die FF Birkau nach 1955:
1955 bis 1965 Heinz Jacob,
1965 bis 1982 Franz Geilich,
1982 bis 1995 Rainer Birke,
1996 bis 2001 Siegfried Casper,
2001 bis 2013 Dieter Siering,
2013 bis 2014 Wolfgang Hüttel,
seit 2014 Christian Brumma
Zu folgenden größeren Einsätzen kam es in Birkau seit 1955:
- Anfang der 60-ziger Jahre brannte die Scheune auf dem Grundstück der Familie Kirchhoff infolge eines Blitzschlages völlig ab. Gelöscht wurde mit der "Siegerin", die bis dahin bei Übungen immer Probleme gemacht hatte, bei diesem Einsatz jedoch ausgezeichnet funktionierte.
- Am 24.03.1964 brannte das Wohnhaus und die Scheune auf dem Grundstück der Familie Lehmann völlig ab. Brandursache war vermutlich Brandstiftung, da der Brand zuerst in der Scheune entstand und ähnliche Brände ebenfalls zu dieser Zeit in der näheren Umgebung auftraten.
- 1976 wurden beide Dorfteiche saniert.
- Hochwassereinsatz am Rückhaltebecken Göda am 22.07.1981
- Kohlebunkerbrand im LWH Birkau am 31.07.1982 und 18.09.1983
- Am 16.05.1988 gg. Mitternacht brannte der Wirtschaftsgebäudeteil auf dem Grundstück der Familie Großer. Der angebaute Wohnteil blieb weitgehend verschont.
- Am 28.02.2000 brannte die Laube auf dem Grundstück der Familie Drescher.
Am 15.10.2000 gg. 19:20 Uhr kam es zu einem Wohnhausbrand auf dem Grundstück der Familie Wätzlich. Dies war sicherlich der wohl folgenschwerste Brand der letzten 100 Jahre in Birkau, da hierbei beide Bewohner des Hauses verstarben.
Bei dem Großeinsatz waren die Feuerwehren aus Göda, Spittwitz und die Berufsfeuerwehr Bautzen mit Atemschutztechnik und Drehrleiter im Einsatz.
Im August 2002 waren einige unserer Kameraden bei der Hochwasserkatastrophe in Dresden im Einsatz. Die Auszeichnung der Kameraden erfolgte anlässlich der feierlichen Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges in der Gemeindewehr in Nedaschütz.