Einsatzübung am 13.10.2007


Die Sirenenalarmierung zur diesjährigen Einsatzuebung der Gemeindefeuerwehr Göda kam für alle Kameraden der einzelnen Ortswehren völlig überraschend. Obwohl sich viele Birkauer schon auf einen arbeitsreichen Vormittag an Haus und Grundstück vorbereitet hatten oder startklar zum Wochendeinkauf waren, fand sich nach sehr kurzer Zeit eine komplette Löschgruppe abfahrtbereit am Fahrzeug ein.

Gruppenführer Clemens Geilich hatte sich von der Leitstelle bereits den Einsatzauftrag per Funk geben lassen: Rettung von mind. 5 vermissten Kindern aus der brennenden Turnhalle Göda.

Auf dem Weg zur Einsatzstelle war noch nicht klar, dass es sich um eine Übung handelt. Die 5 Atemschutzgeräteträger (ASGT) machten sich mit der Gewissheit vertraut, zur Menschenrettung ein brennendes Gebäude betreten zu müssen - für die meisten das erste Mal. Ein kleines mulmiges Gefühl machte sich breit: Wie war das doch gleich mit der Vorgehensweise? Wie könnte das Gebäude von innen aussehen? Hektik vermeiden und dennoch rechtzeitig sein, fünf Kinder - Mensch, mach ja alles richtig!

Am Einsatzort hatten die Gödaer und Nedaschützer Kameraden bereits erste Maßnahmen getroffen, um die Lage zu erkunden und die Wasserversorgung herzustellen. Ein Angriffstrupp war dabei, sich die Atemschutzausrüstung anzulegen, um die Kinder aus dem vermeindlich brennenden Gebäude zu holen. Der Gruppenführer ließ sich vom Einsatzleiter, Rene Hollan einweisen: Wasserversorgung herstellen, ein Angriffstrupp macht sich sofort fertig, ein weiterer nach Fertigstellung der Wasserversorgung.

Die Nachricht, dass es sich um eine Übung handelt, lies alle erst mal aufatmen. Nichts desto trotz, jetzt hieß es, das Gelernte unter Beweis zu stellen und die Birkauer Feuerwehr würdig zu vertreten. Alle 5 anwesenden ASTG der Birkauer Feuerwehr waren im Einsatz, mussten sich im völlig vernebelten Gebäude vortasten, die vermissten Personen auffinden und bergen und die entsprechenden Meldungen per Funk absetzen. Zwar absolviert jeder ASGT einmal jährlich die Atemschutzstrecke in Bischofswerda unter einsatzähnlichen Bedingungen, jedoch sind Anforderungen und Ablauf im wesentlichen bekannt. Bei diesem Einsatz wussten die Kameraden nicht, was auf sie zukommt.

Fast alle vermissten Personen konnten in einer vorgegebenen Zeit aus dem Gebäude geborgen werden. Die Erstversorgung wurde bis zum Eintreffen des medizinischen Notfallteams aus Bautzen von weiteren Kameraden sichergestellt. Zum Abschluss der Übung wurde noch der Innenangriff zur Bekämpfung des Feuers im Gebäude simuliert.

Für alle beteiligten Kameraden war dieser Einsatz nicht nur eine sehr wertvolle praktische Erfahrung, sondern diente auch dem Bewußtsein, in der Lage zu sein, Menschen in Not rechtzeitig helfen zu können - auch einige Zeit später noch ein schönes Gefühl.

Ein besonderer Dank gilt den Kindern von der Jugendfeuerwehr Seitschen, die sich als vermisste Personen zur Verfügung gestellt und die entsprechende Geduld aufgebracht haben. Neben dem Erlebnis haben die 5 jungen Kameraden sicherlich auch die eine oder andere Sache festgestellt, die sie in ihrere Laufbahn bei der Feuerwehr besser machen können.:-)