Jahreshauptversammlung 2018


Zwei Themen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Gemeidefeuerwehr Göda:

1. Antworten der Gemeinde Göda auf den prognostizierten demografischen Gesellschaftswandel

2. Dringende Fragen an die Landesregierung Sachsen

Zu Gast waren, neben dem Bürgermeister der Gemeinde Göda und mehreren Gemeinderäten, auch der neue stellvertretende Kreisbrandmeister für den Inspektionsbereich Bischofswerda, Stefan Hensche (FF Burkau) sowie der Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes Bautzen, Gerd Schöbel (FF Radeberg).

Jahr für Jahr hat es der Gemeindewehrleiter Steffen Kohlhoff in seinem Rechenschaftsbericht auf den Punkt gebracht. Wir müssen uns verstärkt darum kümmern, dass sich möglichst viele Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde für den freiwilligen Dienst in der Feuerwehr begeistern können, um später die sich lichtenden geburtenstarken 1960 ziger und 1970 ziger Jahrgänge auffüllen zu können.

Es ist seit dem ja nicht nur bei Worten geblieben. Seit vielen Jahren ist die Gemeindewehrleitung darum bemüht, besonders die Jugendfeuerwehr dabei zu unterstützen, ein attraktives und abwechslungsreiches Freizeitangebot für den Feuerwehrnachwuchs zu organisieren.

Clemens Geilich, Richard Gülde, Lisa Höfgen und Team haben sich 2010 dieser Verantwortung gestellt. Sie konnten dabei auf die gute Arbeit ihrer Vorgänger aus der Jugendfeuerwehr Seitschen aufbauen.

Der ausführliche Jahresbericht der Kinder und Jugendlichen hat bestätigt, dass sie sich in der Jugendfeuerwehr Göda einfach wohlfühlen und begeistert bei der Sache sind. Wettkampferlebnisse, Zeltlager, gemeinsame Dienste, ein Zusammengehörigkeitgefühl in einer Gruppe von Gleichgesinnten und die Perspektive, alles Gelernte bis zu ihrem Dienstende einmal einsetzen zu können, um anderen zu helfen ohne auf Euro oder Cent zu schauen, ist bei den Jugendlichen durchaus angekommen.

Die Jugendfeuerwehr in der Gemeinde Göda war noch nie nur eine Alternative für unsportliche, träge und behäbige Kinder, die sich eigentlich lieber in Parallelwelten vor dem Computer zurückziehen möchten.

Technik bedienen, Fertigkeiten anwenden, improvisieren, ein bewusstes Risiko eingehen und dabei alles richtig zu machen, das sind auch gute Voraussetzung für ein gesundes Selbstbewusstsein.

Also liebe Kinder, kommt in die Jugendfeuerwehr Göda! Da könnt ihr was erleben!

Steffen Kohlhoff, sowie beide Vertreter der Feuerwehrorganistion haben sich über die Landespolitik beschwert. Die Freiwilligen Feuerwehren müssen - wie selbstverständlich - mehr und mehr hoheitliche Aufgaben zugunsten der Gesamtgesellschaft übernehmen.

Bei Autobahnunfällen, zur Tierrettung, zu Sägearbeiten, bei Unwettern, jedesmal ist die 112 für die Bürger die erste und einzige Option. Und andererseits müssen Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr darum betteln, einen Lehrgang an der Landesfeuerwehrschule Sachsen zu bekommen! Das kann so nicht sein!

Jeder zweite Beitrag im aktuellen MDR-Journal berichtet über Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr Göda hat im Jahr 2017 20 Lehrgänge beantragt und 3 bewilligt bekommen. Im laufenden Jahr sieht es nicht viel besser aus. Von 19 Lehrgängen wurden lediglich 4 bewilligt.

Wir brauchen Zugführer, Gruppenführer, Gerätewarte, Spezialkräfte für die technische Hilfeleistung sowie Führungskräfte bei Umweltkatastrophen, um unsere Aufgaben in der Gemeinde wahrnehmen zu können.

Wann nimmt die Landespolitik endlich einmal die Arbeit der freiwilligen Feuerwehren zur Kenntniss?

Der Rechenschaftsbericht des Gemeindewehrleiters zeigte es deulich. 10 Einsätze allein im laufenden Jahr zur Beseitigung von Unwetterschäden durch das Sturmtief "Friederike". Die Kameraden waren bis nachts um eins im Einsatz und mussten früh beizeiten wieder auf Arbeit sein, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

"Feuerwehr" ist ein Begriff aus dem 19. Jahrhundert, als jeder x-beliebige zur Eimerkette herangezogen werden konnte, wenn es in der Stadt einmal brannte. Heutzutage sind Feuerwehrangehörige "Spezialkräfte", die viel Wissen vorhalten müssen und sehr viel Verantwortung tragen.

Gerd Schöbel, als Vertreter des Kreisfreuerwehrverbandes Bautzen, hat in seinem Beitrag hervorgehoben, dass die Vertreter der sächsischen Feuerwehren seit längerm Druck auf die Landesregierung ausüben, um die Missstände in den Freiwilligen Feuerwehren zu beseitigen. Das scheint ein harter Kampf zu sein.

Wir brauchen nicht nur neue Gerätehäuser und Fahrzeuge. Wir brauchen vor allem gut motivierte Kameraden, die gerne den freiwilligen Dienst in der Feuerwehr verrichten möchten. Die Dienstvorschriften sollten angepasst werden, damit es Quereinsteiger, die sich im mittleren Lebensalter für den Feuerwehrdienst interessieren, am Anfang nicht so schwer haben. Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren sollten eine angepasste Ausbildung erhalten, und nicht unbedingt die einer Berufsfeuerwehr. Welche Ortsfeuerwehr ist schon in der Lage, die Dienstvorschriften einer Berufsfeuerwehr einzuhalten?

Interessant war auch die Feststellung des Bürgermeisters in seinem Beitrag, dass die kleineren Ortswehren nicht mehr nur als Kostenstelle im Gemeindehaushalt angesehen werden, wie es bisher immer den Anschein hatte bzw. von den Kameraden wahrgenommen wurde. Die Nachbarn sehen sich regelmäßig zu den Diensten, es wird miteinander geredet und dieses oder jenes Problem gelöst. Auf kurzem Wege kann mal ein Dorffest organisiert oder was für die Kinder auf die Beine gestellt werden. Wenn Ortsfeuerwehren einfach geschlossen werden, dann geht nicht nur das große Potential einer Feuerwehrkameradschaft verloren, sondern der Bürgermeister hätte bald auch keine Leute mehr, die nach einem Unwetter die Gemeindesträßen freiräumen oder vollgelaufene Keller auspumpen.

Im Anschluss an die Diskussion erfolgten die Beförderungen und Auszeichnungen.

Geehrt wurden:

  • Horst Birke für 60 Jahre aktive und unterstützende Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Birkau.
  • Hartmut Brumma für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Spittwitz

Herzlichen Glückwunsch!

Ehrenvoll entlassen aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr wurden nach ereichen des 65. Lebensjahres:

  • Siegfried Casper (Kommandostellenleiter der FF Birkau von 1996- 1999)
  • Wolfgang Casper (immer zu Einsätzen und Diensten aktiv beteiligt) 
  • Erhard Böhme (ab 18.02.2018, also demnächst, immer aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Birkau)

Herzlichen Dank, alles Gute und viel Gesundheit im neuen Lebensabschnitt.

Jahreshauptversammlung

  • Horst Birke
  • Siegfried und Wolfgang Casper